Mittwoch, 4. November 2015

Gretes Senf am Mittwoch (04.11.15)

Gretes Senf am Mittwoch (04.11.15) 

Gestern. Irgendwo auf der A1 Richtung Köln. Graffiti auf Pfeilern und Brücken sind ja nun nix Neues. Aber was ich da lesen musste, an einer Brücke die über die Autobahn führte, hat mich sprachlos gemacht. TOD UND HASS DEM BVB prangte dort in riesigen Lettern. Naürlich habe ich schon von Hooligans gehört und gelesen. Von radikalen Fußballfans, die randalieren und sich mit Fans rivalisierender Fußballclubs blutige Schlägereien liefern. Die im Stadion Terror machen, sogar mit angewandter Pyrotechnik gefährliche Situationen hervorrufen. Fans, die sich besaufen. Fans, denen der Fußball wichtiger ist, als Familie, Arbeit oder Freunde. Das ist für mich ja schon unverständlich. Aber solche Sprüche? Das übersteigt mein Denkvermögen und mein Verständnis komplett. 
Dieser Spruch hat mich heute den ganzen Tag nicht mehr losgelassen. Also habe ich mich ein wenig auf Spurensuche begeben. Im Netz. Und bin entsetzt. Nicht nur, dass es eine Facebookgruppe gibt (zugemüllt mit Sprüchen und  Postings, die alle in eine Richtung zielen), die sich ebenso benennt, wie das Graffiti an der Brücke, nein, es gibt zig brutale und menschenverachende Youtubevideos zu dem Thema. Da wird z.B. die berühmte gelbe Wand auf der Südtribüne im Dortmunder Stadion gezeigt. Ein Totenkopf wird von zig BVB-Anhängern entrollt. Sieht gigantisch aus ... und ist an sich ja nichts Verwerfliches. Fangehabe eben.  Was dann allerdings folgt in dem Video ist sowas von unmöglich, dass ich kotzen könnte. Plötzlich erscheint die Aufnahme einer Rakete, die dann im Fanblock einschlägt. Was bitte sind das für Menschen, deren fiktive Vorstellungskraft soweit reicht, dass sie so ein Video erstellen? Haben wir nicht schon genug Krieg, Tod, Hass und Leid in  der Welt? Wo lebe ich eigentlich?
Auch ich mag Fußball und ja, ich halte auch seit zig Jahren einem Club die Treue. Nein, ich besitze keine Fanrtikel und an meinem Auto klebt auch kein Aufkleber. Ich weine auch nicht, wenn der Club mal wieder verliert. Das sind alles Menschen, das ist Sport. Es wird immer Gewinner und Verlierer geben. Und  wenn ich die Wahl habe zwischen einem Bundesligaspiel im Fernsehen und einem Kaffee mit meiner Tochter, ziehe ich letzteres vor. Und doch, ich bin ein Fan. Vielleich ein naiver Fan, einer dem solch falsch verstandene sportliche Treue fremd ist. Immer fremd bleiben wird. 
Seit gestern frage ich mich, wieviel Hass unsere Welt noch ertragen kann. Ich finde keine Antwort.

Gruß vonner verstörten Grete


3 Kommentare:

Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...